Schüler*innen der Anton Hansen-Gemeinschaftsschule beteiligt bei Verlegung von Stolpersteinen in Ottweiler

Stolpern, staunen, stehenbleiben – das ist das Ziel der Solpersteine, die der Künstler Gunter Demnig seit nahezu 30 Jahren in ganz Europa verlegt. Die kleinen Gedenktafeln sollen an das Schicksal derer erinnern, die zur Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland zwischen 1933 und 1945 ermordet, vertrieben, deportiert oder zum Suizid getrieben wurden.

Am Dienstag, den 08.11. wurden nach monatelanger Vorbereitung und Recherche auch in Ottweiler wieder an vier Stationen Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus verlegt und derer gedacht. Einige Schüler*innen der Anton Hansen-Gemeinschaftsschule gestalteten nicht nur die abschließende Feierstunde im Schlosstheater mit, sondern präsentierten an den einzelnen Stationen die Biographien der Opfer – keine leichte Aufgabe, denn es ist ein trauriges Thema, um das es da geht, und vor vielen Unbekannten zu sprechen ist zusätzlich eine schwierige Sache, die ein bisschen Überwindung kostet.

Sara Hasic, Schülerin der 9b der Anton Hansen-Gemeinschaftsschule, trug beispielsweise ihren Teil zur Zeremonie bei, indem sie die Biographie der Familie Weingardt vortrug. „Sehr nervös“ sei sie gewesen vor Offiziellen der Stadt und des Landkreises zu sprechen. „Aber vor allem habe ich bei der Vorbereitung des Projekts viel gelernt und bin sehr dankbar für die Chance, dass wir als Schüler*innen daran beteiligt sein dürfen und die Erwachsenen uns eine so wichtige Aufgabe zukommen lassen“, so führt sie weiter fort.

Ähnlich äußert sich auch Dietmar Kempf, Musiklehrer der Anton Hansen-Gemeinschaftsschule, der seit Jahren bereits an Stolpersteinverlegungen beteilig ist und auch diesmal mit Unterstützung von Schüler*innen der 10. Klasse für die musikalische Untermalung sorgte. Um eine entsprechende Stimmung herzustellen, die den Opfern gerecht wurde, vertonten die Schüler*innen mit Kempf zusammen beispielsweise das Stück „Jeder Stein bekam seine Nummer“ mit Steingeräuschen.

„Wenn man ein solch ernstes Thema mit Musik angeht, werden Jugendliche in besonderer Art und Weise berührt – so ist eine nachhaltige Auseinandersetzung mit den Gräueltaten der damaligen Zeit möglich und für alle Beteiligten gewinnbringend!“, so Kempf.

Aus diesem Grund brachte sich die Ottweiler Gemeinschaftsschule auch bislang bei jeder Verlegung mit ein. „Außerdem bietet sich uns so die Möglichkeit, uns aktiv am Leben in Ottweiler zu beteiligen und zu zeigen, dass wir offen und interessiert sind,“ erklärt Schulleiterin Katja Strauß.