Fünftklässler der Anton-Hansen-Schule trainieren sicheres Busfahren

(D.L.) Wie verhalte ich mich beim Busfahren so, dass ich mich und andere nicht in Gefahr bringe? Darum ging es einer Schulung für die Anton-Hansen-Neulinge in Zusammenarbeit mit dem Amt für soziale Dienste der Kreisstadt Neunkirchen und der NVG (Neunkircher Verkehrs GmbH). Entwickelt wurde das Konzept vom Landesinstitut für präventives Handeln (LPH).

„Aufgepasst! Hier macht der Bus Schule!“ Unter diesem Motto wurden am vergangenen Montag die Neuzugänge der Anton-Hansen-Schule unterwiesen. Der Aktionstag ist ein „fester Bestandteil des Schulprogramms“, erklärt Konrektorin Katja Strauß. Als um halb zehn die beiden NVG-Mitarbeiter mit dem Schulbus vorfahren, werden sie bereits von den 29 lebhaften Schülerinnen und Schülern der 5a erwartet. „Das ist mein erstes Bustraining. Ich bin gespannt“, sagt die Klassenlehrerin Carolin Fischer, die genau wie ihre Schüler neu an der Schule ist und nun ihre Klasse ordentlich aufstellen lässt.

Unterdessen postieren sich die beiden NVG-Mitarbeiter Christian Kaiser und Hyretin Kurt vor dem Bus und begrüßen die Gruppe. Christian Kaiser leitet bereits zum dritten Mal die Schulung und macht ein paar „Spässje“, bevor er ernst wird. „Busfahrer sind auch Menschen und es gibt auch ein paar liebe Busfahrer“, gibt er zu verstehen, um anschließend die Klasse nach Sinn und Zweck der Schulung zu befragen. Schnell kommt die Sprache auf typische Probleme beim Busfahren.

„Beim Einsteigen kann man sich wehtun, wenn andere von hinten drängeln“, berichtet David aus eigener Erfahrung. „Richtig, genau darum geht es heute. Um das richtige Verhalten an der Bushaltestelle, beim Ein- und Aussteigen sowie natürlich auch beim Busfahren selber“, erläutert Kaiser und bittet die Klasse näherzukommen, um sich den Bus genau anzuschauen.

Tatkräftig und sachkundig wird er dabei von seinem Kollegen Kurt unterstützt, der zum Ende des praktischen Schulungsteils eine Vollbremsung mit gerade einmal 10 km/h hinlegt. „Das war krass, wie der Hugo durch die Luft geflogen ist“, berichtet Ilyas. Und seine Klassenkameradin Michelle ergänzt: „Jetzt weiß ich, es ist besser sich festzuhalten.“ Hugo ist eine Minion-Figur, die bei der Schulung als Dummy dient und von den vielen Vollbremsungen „mittlerweile fix und fertig“ ist, kommentiert augenzwinkernd Kurt seine „Stunts“.

Im zweiten Teil des Aktionstages werden die Schüler der 5a zusammen mit ihrer Parallelklasse im großen Kombisaal der Anton-Hansen-Schule nun theoretisch unterwiesen. Anhand von kindgerechten Bildimpulsen erläutert Kaiser beispielsweise das Verhältnis des Gewichts eines ausgewachsenen Elefanten im Vergleich zu einem Schulbus der NVG. Und er kommt auch auf das Thema mutwillige Sachbeschädigung zu sprechen, wozu er Fotos von Graffitis, zerborstenen Scheiben und anderen Schmierereien zeigt und die jeweilige Schadenshöhe abfragt. „10.000 Euro für die Entfernung eines Graffitis, das hätte ich nie gedacht“, gibt die elfjährige Nasanin erstaunt zu. Erstaunt sind die Schüler auch, als Kaiser klarstellt: „Eltern haften für ihre Kinder – nö!“ Denn bereits mit sieben Jahren können Kinder zivilrechtlich zu Schadensersatz herangezogen werden. „Doch ich habe heute lauter liebe Kinder kennengelernt.“, ist sich Kaiser sicher. Zum Abschluss verteilen Kaiser und Kurt eine Broschüre und ein Straßenzeichen-Quartett für die nun sachkundig geschulten Verkehrsteilnehmer.