Sind Bioprodukte automatisch gesund? Wie wird eigentlich Brot gebacken, Käse hergestellt und wie kann ich Marmelade mit Früchten von Streuobstwiesen ohne viel Zucker selbst zubereiten? Antworten auf diese und noch viel mehr Fragen zum Thema ausgewogene Ernährung, Gesundheit und Nachhaltigkeit gab es für die Anton Hansen-Schüler bei der diesjährigen Projektwoche. Und da unmittelbar darauf das Erntedankfest gefeiert wird, stellte eine Gruppe Dekoration aus Ähren und Blüten her, wie zum Beispiel eine Erntekrone, um die evangelische Kirche für den Sonntagsgottesdienst zu dekorieren. Eine weitere begab sich im wahrsten Sinne des Wortes auf die Spuren des heiligen Wendelin und erkundeten seinen alten Pilgerpfad.
„Wir haben in unserem Projekt gesehen, wie man Fitnesstraining ohne Geräte hinbekommt, indem wir sie zum Beispiel durch Essen wie etwa eine Melone ersetzt haben,“ erzählt Valeria, 9a. Projektleiter Werner Ost fügt hinzu: „Wir wollten den Schülern zeigen, dass man sich auch ohne teure Ausrüstung sportlich betätigen kann. Wer beispielsweise im Wald läuft, findet in Baumstämmen und -stümpfen Möglichkeiten zum Drauf- und Drüberspringen, für Sit ups und Gewichtestemmen.“
Annabell Zimmer wollte die Schüler für einen reflektierten Umgang mit Labels wie zum Beispiel „bio“ sensibilisieren und hat sich deshalb mit Lebensmitteln beschäftigt und diese genauer unter die Lupe genommen im Bezug auf Herkunft, Energiegehalt und Ähnliches. „Ich hätte nie gedacht, wie viel von unserem Essen tatsächlich aus dem Ausland kommt,“ staunt Leon, 8b. „Uns würde schon ziemlich viel fehlen, wenn wir nur das hätten, was es hier in Deutschland gibt, Bananen zum Beispiel. Außerdem habe ich nicht gewusst, dass in teuren Markenprodukten oft das Gleiche drin ist wie in günstigeren no name Produkten wie bei Joghurt.“ Fatema, Zoé und Lena, 9b, meinten auch, dass ihnen das Projekt gut gefallen habe, da sie etwas über verantwortungsbewusstes Einkaufen gelernt hätten. Sie wollen nun auf Labels wie „fairtrade“ und andere achten und solche Produkte anderen vorziehen. Aus der Expertengruppe „Gesundes Essen“ äußerten Jaimy und Ram, beide 8b, dass sie zwar generell nicht immer frühstückten, nun aber auch beim „Snack“ doch eher auf die Packungen schauen wollten, welche Zutaten an den ersten beiden Stellen stehen und dann bewusster konsumieren wollten. Sie haben nun gesehen, dass ein Müsli-Riegel eben nicht die gesündere Alternative zum belegten Brot ist. Aladin, 8b, meinte: „Wenn Müsli, dann kein Knusper-Müsli, das mit Zuckersirup gebacken wurde, sondern eher Haferflocken mit Früchten.“
Daniel aus der 9b hat am Projekt zum Thema Lebensmittelverschwendung teilgenommen. „Echt krass, wie viele Nahrungsmittel weggeworfen werden, die man eigentlich noch essen könnte, nur weil das Mindesthaltbarkeitsdatum vorüber ist. Ich finde es unglaublich, dass eine vierköpfige Familie im Schnitt pro Jahr Essen im Wert von 940 Euro in die Tonne wirft,“ sagt er. Sein eigenes Verhalten hat er darum nochmal überdacht und meint: „Ich werde in Zukunft Reste meiner Mahlzeiten in den Kühlschrank stellen für den nächsten Tag anstatt sie wegzuwerfen.“ Marc, 9a, schließt sich an: „Nur wenn Schimmel drauf ist, werfe ich Lebensmittel in den Müll.“
Denise aus der 9a hat in ihrem Projekt eine Backstube besucht und durfte dort mithelfen beim Brotbacken. „Mich hat erstaunt, mit welchen Handgriffen ganz schnell ein Laib Brot geformt wurde,“ sagt sie. Die Frage, ob sie dieses Brot dem fertig geschnittenen aus dem Supermarkt vorziehen würde, antwortet sie: „Der Geschmack ist viel besser, der Teig hat eine ganz andere Konsistenz und die Kruste ist viel knuspriger
Bei der abschließenden Präsentation, die mit einem gemeinsamen Erntedank-Gottesdienst begann, den ebenfalls zwei Projektgruppen gestaltet hatten, konnten sich schließlich alle anschauen, was ihre Mitschüler an den vorangegangenen Tagen zubereitet, gebastelt und erarbeitet hatten.