Gewaltig schallt die Titelmelodie aus „Rocky“ durch die Flure der Ottweiler Anton Hansen-Gemeinschaftsschule, als das Blasorchester der Polizei des Saarlandes dort diese Woche gastiert. Den Schülern Berührungsängste nehmen im Umgang mit den uniformierten Polizisten – darum geht es in erster Linie laut Peter Kästner, der an diesem außergewöhnlichen Schulvormittag die Leitung des Orchesters innehatte. Seit einigen Jahren treten sie deswegen immer auch wieder in Schulen auf.
„Die Melodien aus „Rocky“ und „Star Wars“ fand ich am besten. Überhaupt war das Konzert gar nicht langweilig.“, sagt Kevin, Klasse 10, im Anschluss überrascht. Spätestens nach dem ersten Stück war die Schülermenge im Bann der leidenschaftlich dargebrachten Musik und konnte im Laufe des Konzerts nicht nur eine Menge über Blasinstrumente lernen, sondern auch über die Spieler selbst. So stellte Polizist Niklas Müller zwischen den einzelnen Liedern reihum all seine Kollegen vor, gab interessante Infos zu deren jeweiligen Instrumenten und ermunterte die jungen Zuhörer, Polizisten als hilfsbereite Menschen zu sehen, die sie ruhig ansprechen dürfen, wenn sie sich einmal in einer Situation befinden, wo sie Unterstützung brauchten.
Ein unerwartetes Highlight war gegen Ende das Lied „Cotton Eye Joe“, das nämlich auf einer E-Geige gespielt wurde, die offensichtlich die wenigsten Schüler schon kannten. „Das hat mir am allerbesten gefallen“, meint Anna, Klasse 10. „Ich hatte eher mit klassischen Stücken gerechnet und war überrascht, dass so viel Modernes dabei war“, ergänzt sie. Linda, Klasse 6b, stimmt zu: „Ich hatte befürchtet, dass es gegen Ende doch langweilig wird, aber der Gesang und das Stück auf der E-Geige waren echt toll.“
Kräftig mitsingen durften die Schüler im Finale, bei dem die einzige Frau im Ensemble, Susanne Thewes, Mark Forsters „Chöre“ sang und buntes Konfetti ins Publikum warf. „Sie hat wirklich sehr sehr gut gesungen“, äußert sich Gianna, Klasse 6b, „und ordentlich Stimmung gemacht. Hoffentlich dürfen wir so etwas nochmal erleben.“ Und das dürfen sie, wenn es nach Musiklehrer Dietmar Kempf geht, der das Orchester an die Schule eingeladen hatte und dies gerne noch einmal tun will, denn wann hat man schon mal die Gelegenheit zu so viel Anschaulichkeit im Musikunterricht.