Mit „frechen, gemeinen oder auch netten Fragen“ durften die Achtklässler der Ottweiler Anton Hansen-Gemeinschaftsschule die Autorenbegegnung mit dem erfolgreichen und berühmten Klaus-Peter Wolf beginnen, der nicht nur als Krimi- und Jugendbuchautor, sondern auch als Verfasser von Drehbüchern für Fernsehfilme, wie zum Beispiel „Tatort“ oder „Polizeiruf 1110“ bekannt ist. Bei den Schüler kam nicht nur das gut an: „Ich fand es gut, dass er frei auf unsere Fragen eingegangen ist und nicht nur vorgelesen hat. Dass er so viel von sich erzählt hat, hat ihn sympathisch gemacht“, meinen Chantale und Julia. Mit sehr persönlichen Einblicken in die Anfangszeit seines schöpferischen Wirkens traf er von der ersten Sekunde an den Nerv der Schüler. Als Kind eines alkoholsüchtigen Vaters hatte er das Bedürfnis, sich seinen Frust von der Seele zu schreiben, nicht zuletzt auch, um sich anderen mitzuteilen. Um ein breites Publikum zu erreichen, musste er seine Geschichte jedoch erst einmal vervielfältigen, damit er sie an sage und schreibe zweihundert Zeitungen verschicken konnte. Wie er seinen Deutschlehrer dafür als Unterstützung gewinnen konnte, fanden die Schüler witzig. „Ich fand es amüsant, dass er so viel aus seinem Leben erzählt und das alles lustig verpackt hat“, sagt Mia. Auch seine Kladde, in der er all seine Gedanken zu seinen Büchern und Filmen notiert, gefiel den Jugendlichen, die verblüfft waren, dass es schon mal vier Stunden dauern kann, bis eine Handlung, die zehn Minuten dauert, erdacht und dort aufgeschrieben ist.
Für Schüler liest Klaus-Peter Wolf schon seit Jahren, inspiriert durch Hans Bödecker, dem Sohn von Friedrich, nach dem der Friedrich Bödecker-Kreis benannt ist, der sich der Förderung der Leselust bei Schülern verschrieben hat. Das immer weniger Schüler heute noch Lust aufs Lesen haben, wundert Wolf nicht: „Lesen kann oft gar nicht mehr funktionieren, weil bei vielen Jugendliche dabei keine Bilder mehr im Kopf entstehen.“ Trotzdem geht er gerne in Schulen, weil er die Themen in seinen Büchern für Schüler als wichtig erachtet. „Ich fand das cool, weil man selten die Chance hat, einem berühmten Autor zu begegnen“, freut sich Jasmin. Dass er zumindest bei den Zuhörern an der Gemeinschaftsschule Interesse geweckt hat, zeigt, dass sich die meisten demnächst das Buch kaufen wollen, aus dem er vorgelesen hat.