Wenn Albrecht Thilmany seine Konditorei mitten in den Vorbereitungen der Adventszeit verlässt und die Gussformen für die Nikoläuse an diesem Nachmittag leer bleiben, dann muss es dafür einen wichtigen Grund geben: er war auf dem Weg in die Anton Hansen-Schule, wo er die Einladung angenommen hatte, mit Schülern aus Marzipan Rosen und Glücksschweinchen für kommendes Silvester zu modellieren.
Mit viel Geduld zeigte Thilmany einer bunt gemischten Gruppe aus jüngeren und älteren Schülern, wie zuerst ein kleiner Kegel geformt wird, an den dann mit Modellierstäben vorbereitete zarte Rosenblätter befestigt werden, bevor die Blüte mit Lebensmittelfarbe besprüht und auf einen täuschend echt wirkenden Stiel gesteckt wird. „Es war eine schöne Beschäftigung und wir haben viel Hilfe bekommen“, meinte Desirée, Sechstklässlerin an der AHS und beschrieb damit treffend, wie reibungslos die Großen die Kleinen unterstützten. Albrecht Thilmany gefiel es, dass so viele freiwillig nach ihrem anstrengenden Schultag noch zwei Stunden bleiben wollten und lobte die Geduld und Ausdauer der Kinder, die sogar seinen Praktikanten manchmal fehle.
Zoe, Zehntklässlerin an der AHS, war begeistert von der Aktion, da es so etwas schließlich nicht immer in der Schule gäbe. Ihre Freundin Anna schloss sich an: „Das war eine schöne Idee und ich glaube, dass ich das sogar zuhause einmal ausprobieren werde.“
„Es war prima, dass wir mit unseren Freunden zusammenarbeiten konnten“, sagte Lea im Anschluss. Auch Neuankömmlinge, deren Muttersprache nicht Deutsch ist und die sich deshalb noch nicht so gut verständigen können, hatten Spaß: „Ich habe etwas Schönes erlebt, was nicht jeden Tag stattfindet“, freute sich Humam aus der 6b, der seine beiden Marzipanrosen seinen Eltern geschenkt hat.
Die Schule freut sich immer über Thilmanys Unterstützung – sei es dass er Brezeln fürs Sommerfest spendiert, oder dass er AHS-Schüler in Praktika in seiner Konditorei betreut. Ein besonderes Dankeschön hat er dieses Mal aber nicht nur deshalb verdient, weil er sich Zeit genommen hat, sondern auch, weil diese außergewöhnliche Aktion für unsere Schüler kostenlos war.