Woche des Ankommens 2024 mit spannenden Projekten

Jedes Jahr stehen 6 Wochen lang die Schultaschen Zuhause in der Ecke, der Rhythmus des Lebens ist ein ganz anderer und einige Schüler:innen werden sogar von Kindern zu Jugendlichen. Für alle Beteiligten, ob es nun die Familien oder die Lehrkräfte sind, steht etwas Neues an. Neue Routinen dürfen gefunden und etabliert werden und auf dem Bekannten aufbauen.

Dieses Schuljahr 2024/25 kommt auch noch dazu, dass wir mit einem neuen Schulkonzept beginnen, indem wir morgens immer mit der Klasse und ihren Tutoren in eine gemeinsame Lernzeit starten und auch den Tag in der letzen Stunde gemeinsam mit einer weiteren Lernzeit beenden. Die Lernzeiten sind Übungsphasen, in denen individuell, differenziert und begleitet durch die Klassenlehrer*innen gearbeitet wird und ersetzen somit quasi die Hausaufgaben. Die Lernzeiten bieten aber auch einen Rahmen für soziales Lernen und Stärkung der Gemeinschaft, ebenso wie die Chance, einzelne Schüler:innen gezielter zu fördern – in allen Bereichen. Allerdings fordern wir hier auch, je nach Niveau und Möglichkeit der einzelnen Personen, eine hohe Eigenverantwortung und selbstorganisiertes Arbeiten ein. Stück für Stück leiten wir die Schüler:innen an, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und ihren Lernerfolg aktiv mitzugestalten.

DESHALB und umso mehr als in den vergangen Jahren hat sich unser pädagogisches Konzept der WOCHE DES ANKOMMENS bewährt. Wir schenken uns als Schulgemeinschaft Zeit, um sanft in das Schuljahr zu starten. Wir entlasten den Schulalltag, indem wir in der ersten Woche durch diverse Projekte die Gemeinschaft stärken indem wir zusammen mit externen Experten ein breites Spektrum an Themen abdecken, die unsere Schüler:innen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützen, soziales Lernen vielfältig abdecken, aber auch Inhaltliches und Organisatorisches aus den Fachbereichen mit einbeziehen.

In den Projekten wird ein sicherer Rahmen geschaffen, mit den Tutoren zusammen ein Teil der Gruppe, der Klasse zu werden. Jede/r in seinem Tempo kann sich einbringen auf seine Art!

Nun geht es los: Die 10. Klasse ist nicht nur als Patenklasse für die neuen Fünfer in deren Projekte involviert und begleitet die Kinder auch zu Exkursionen, sondern sie greifen Themen aus dem Sozialkunde und Geschichtsunterricht auf, die auch für ihren Lebensalltag Bedeutung haben. Die Ausstellung „Neue Rechte“ befasst sich mit einem brandaktuellen Thema und auch das Projekt zur lokalen Geschichte trägt zur Demokratiebildung bei. Sie wird uns vom Adolf Bender Zentrum zur Verfügung gestellt, mit dem wir regelmäßig zusammen arbeiten. Außerdem ist mit dem Argumentationstraining eine erste Grundlage geschaffen für das zukünftige Berufsleben und Bewerbungsgespräche.

Die 9. Klassen knüpfen an vorherige Projekte an und auf das Anti-Aggressionstraining der 8. Klasse folgt nun ein Deeskalationstraining mit konkreten Verhaltenstipps für den Notfall mit Übungen zur Selbstverteidigung. Die Neuner besuchen auch die Ausstellung „Neue Rechte“ in der Schule und tauchen in das Thema tiefer ein. Auch ein Projekt zur Internetsicherheit, „Netzgeflüster“, ist ein wichtiger Baustein zur Persönlichkeitsschulung der Jugendlichen. Leonie S. aus der 9a fasst die Woche und das Deeskalationstraining so zusammen: „Es war wirklich wichtig und gut zu erfahren, was man in Situationen machen kann, in denen man sich bedroht fühlt.“ Auch Maximilian (9a) sieht die Woche des Ankommens als positiv an: „Man kommt viel besser ins Schuljahr rein! Außerdem lernt man unterschiedliche Sachen kennen, die man vielleicht vertiefen kann.“ Selina L. aus der 9c betont, dass sie es sehr wichtig findet, dass sie als junge Frau jetzt weiß, wie sie sich wehren oder verteidigen könnte im Notfall.

In den 8. Klassen bauen wir eine starke Basis auf, die als Prävention in vielen Bereichen des Lebens die Jugendlichen stärkt. Denn hier haben wir nun auch einen neue Gruppenzusammensetzung mit vielen neuen Schüler:innen, eine neue Klassenverteilung (aus Zwei wurden Drei) mit Herrn Rauber als neuem Klassenlehrer. All´ das sind Herausforderungen in einer „explosiven“ Zeit der „blühenden“ Pubertät, der wir uns gemeinsam stellen, in dem wir nicht nur die „Brigg“ von der Caritas als Externe in Punkto Drogenprävention mit ins Boot nehmen, sondern auch in die Gewaltprävention investieren mit dem Team um Marco Kammer. Als Klassenlehrer:innen sind wir hier nicht nur dabei, sondern Beobacher:innen und Begleiter:innen, die genau hinein spüren, wo der oder die Einzelne vielleicht mehr Unterstützung bräuchte. Es ergeben sich interessante Gespräche, in denen wir unsere Schüler:innen besser kennenlernen. Dies erleichtert uns den Schulalltag, denn wir bauen Vertrauen auf und stärken unsere Bindung – zwei Pfeiler auf denen gutes Lernen gelingen kann. „Ich hätte nie gedacht, dass ein Schlag das Leben von so vielen Personen kaputt machen kann“, reflektiert Karam aus der 8b. „Ja, so einen Fall gab es sogar letztes Jahr beim Fußball! Da starb ein Junge nach einem Schlag und das hat uns alle zum Nachdenken gebracht.“, ergänzt Flavio (8c). „Deshalb ist es so wichtig, dass wir lernen, was Gewalt ist und wo Gewalt anfängt!“, ergänzt ein Junge und einheitlich stimmen wir miteinander überein, dass wir das Motto von Marco Kammer übernehmen wollen: „Kein Wort kann mich provozieren, Gewalt anzuwenden in jeglicher Form!“. Als Klassenregeln übernehmen wir im Team 8 die 3er-Regel und wünschen uns auch, dass die anderen Klassen diesen folgen: WIR BELEIDIGEN NIEMANDEN. WIR GRENZEN NIEMANDEN AUS. WIR VERLETZEN NIEMANDEN.

Weitere Kooperationspartner wie IT Krämer bieten Projekte an, die Kompetenzen für die Zukunft aufbauen. Hier wird in der Klassenstufe 8, aber auch schon in den 7. Klassen im Bereich IT einiges in Punkto Software-Entwicklung und Programmierung vorgestellt und direkt in unserem PC-Saal umgesetzt. Dieses Mal haben die 8er an Entwicklung eigener Apps gearbeitet. Aber nicht nur das, denn die 7. Klassen nahmen auch am Projekt Gewaltprävention teil und stärkten ihre Klassengemeinschaft durch eine Exkursion in den Zoo nach Neunkirchen.

Unserer Schule ist es wichtig, hier vor Ort und regional zusammen zu arbeiten und unsere Schüler:innen auch außerschulisch zu fördern. Deshalb gibt es jährlich den Tag der Vereine, bei dem die 7., 6. und 5. Klassen vielfältige Möglichkeiten um und in Ottweiler kennenlernen. Dieses Jahr waren die Handballer der HFG Ottweiler / Steinbach und die Sparte Volleyball vom TV Bliesen zu Besuch bei den 7. Klassen.

Mustafa aus der 7b erzählt, dass ihm der Besuch im Zoo besonders gut gefallen, denn dort war er zum ersten Mal, obwohl er im Landkreis Neunkirchen wohnt. Auch das Handball Training fand er klasse, denn er hat die richtige Handhaltung gelernt.

Die Klasse 6 nahm dieses Jahr an den Projekten zu den Initiativen von „Nele“ und „Phönix“ zur Prävention von sexuellen Übergriffen, das für dieses wichtige Thema sensibilisiert. Außerdem waren sie zum Schwimmprojekt im Ottweiler Freibad – eine Kooperation, die jedes Jahr eine bewährte Zusammenarbeit darstellt. Nicht nur Spiel, Spaß und Gemeinschaft stehen hier im Mittelpunkt, sondern auch die Sicherheit im Wasser und für einige das Schwimmenlernen.

Auch die neuen, fünften Klassen nahmen fast täglich am Schwimmprojekt teil. Hier können sie sich selbst als Klasse zusammen finden und werden auch teilweise durch ihre Patenschüler:innen aus der 10 Klasse unterstützt. Das Wetter hat uns dieses Jahr in der Woche des Ankommens sehr verwöhnt mit Sonnenschein und warmem Sommerwetter. Außerdem lernen die Fünfer die Schule, ihre Räumlichkeiten und Möglichkeiten in Ruhe kennen – sie machen eine Rallye nicht nur durch die Schule, sondern auch durch Ottweiler und lernen ihr „Zuhause“ dadurch überraschend neu kennen.

„Cybergrooming“ ist ein weiteres Projekt, dass schon unsere jüngsten Schüler:innen für die Gefahren im Internet und in den Sozialen Medien sensibilisiert und den verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Geräten wie Handy und IPad schult.

Alle Klassen von 7-9 waren auch zu einem Besuch im JUZ Ottweiler am Bahnhof. Dort können Jugendliche ab 12 Jahren ab 15 Uhr den Nachmittag verbringen, zusammen spielen und kochen oder an vielen Aktivitäten und auch Exkursionen teilnehmen.

Außerdem haben alle Klassen unsere Schülerbücherei besucht und nochmals einen kleinen Impuls bekommen, eines der vielen Bücher auszuleihen. Die Schulbücherei ist auch ein weiterer Lernort, der in den Lernzeiten für die Schüler:innen zur Verfügung steht, die sich als „Durchstarter“ im neuen Lernsystem bewiesen haben. Mehr zu diesem Konzept können Sie bald auf unserer Website erfahren!

Hier noch ein paar O-Töne von unseren Schülern aus der 7 Klasse:

„Ich finde besonders das JUZ gut, das wir in Ottweiler kennengelernt haben, denn das ist ein Ort, wo Jugendliche hingehen können und was Sinnvolles tun. Sie müssen dann nicht im Park oder auf der Straße rumhängen.“ Mustafa, 7b

„Ich fand den Zoo besonders gut! Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich in den Zoo ging und echte Tiere gesehen habe. Der Elefant und die Giraffen waren echt spannend! Auch alle anderen Tiere!“ Mohammed, 7b

„Ich fand es gut, dass ich den Leopard sehen konnte im Zoo. Das beste am Zoo war, dass wir das zusammen gemacht haben! Wir haben auch gelernt, wie wir uns verteidigen können in einem anderen Projekt und wie man Streit aus dem Weg geht.“ Shahin, 7b