Schokologie: Immer fair bleiben – auch beim Naschen

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AHS-Siebtklässler setzen sich mit Prinzipien fairer und nachhaltiger Handelsbeziehungen auseinander

Schokologie. Klingt nach einer zuckersüßen Geheimwissenschaft für Eingeweihte. Und tatsächlich verbirgt sich hinter dem klangvollen Kompositum eine Art Insiderwissen über eine der süßesten Sünden der Deutschen: die Schokolade. Rund 9,29 Kilogramm Schokolade, also 2 Tafeln pro Woche, verputzt der deutsche Bundesbürger durchschnittlich pro Jahr – nur die Österreicher und die Schweizer toppen diesen Naschwert. Grund genug den Konsum eines der beliebtesten Genussmittel etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

„Schokologie: Immer fair bleiben – auch beim Naschen“ heißt der von der Verbraucherzentrale kreierte Workshop. Das Ziel: Die Kinder und Jugendlichen für einen sozial und ökologisch nachhaltigen Konsum motivieren. Das übernimmt an diesem Tag Eva Maria Loch. „Heute Morgen geht es um Fairen Handel und um Schokolade. Natürlich dürft ihr auch welche probieren“, erklärt die ehemalige Mitarbeiterin der saarländischen Verbraucherzentrale. Auch im Ruhestand engagiert sie sich in ihrer Gemeinde beim „Eine Welt-Kreis“ ehrenamtlich und leitet weiterhin Workshops. Vor ihr auf dem Tisch hat sie allerhand Sachen ausgebreitet: Kaffee, Schmuckstücke, Kleidung und eine Handtasche aus eingefärbten Moskitonetzen. Alles fair gehandelt. „Fairtrade wirkt und bewegt“, sagt sie. Aber was bedeutet das eigentlich? „Fairer Handel bekämpft die Armut in Entwicklungsländern. Es werden Mindestpreise an die Erzeuger bezahlt. Ausbeuterische Kinderarbeit ist verboten, damit die Kinder in die Schule können“, erklärt sie, bevor die Schüler*innen der 7b auf fünf Tischgruppen verteilt mit den vorbereiteten Stationenarbeiten loslegen.

Beim Siegel-Memory „Knack die Nuss“ lernen die Schüler*innen spielerisch die Siegel und Produkte des Fairen Handels und der Nachhaltigkeitsprogramme UTZ und Rainforest Alliance kennen. Um die Prinzipien des fairen und nachhaltigen Handels sowie der Zertifizierungsorganisationen Fairtrade, Rainforest Alliance und UTZ geht es bei der Station „Sag an –  Wer wird Schokonär?“ Der Vergleich zwischen konventioneller und fair gehandelter Schokolade offenbart, dass der Kakaobauer bei normaler Schokolade nur 6 Cent, bei fair gehandelter hingegen 45 Cent verdient – was wesentlich zur Sicherung seiner Existenzgrundlage beiträgt. Auch die botanischen und geographischen Basics sowie die Inhaltsstoffe werden erarbeitet – und als Belohnung gibt es nach dem absolvierten Parcours eine schokoladige Verköstigung.

„Ich finde diesen Workshop sehr spannend, weil man etwas lernt und es dennoch entspannt ist,“ sagt Leyla. „Und weil man Schokolade essen darf“, wirft Daria ein. Wenn die beiden genug Geld haben, werden sie fair gehandelte Schokolade kaufen, denn „Kinderarbeit ist beschissen.“ Der markige Ausspruch sorgt für Zustimmung in der Runde. „Der Workshop sensibilisiert mit Sicherheit. Die Schüler*innen lernen: Weniger ist mehr. Und ich weise sie auf das immer größere Sortiment fairer Produkte hin, welches es mittlerweile in fast allen Supermärkten gibt“, freut sich die Workshop-Leiterin. Auch Lisa Schuler, Lehrerin für das Fach „Gesundheit“, ist überzeugt: „Essen hat auch immer etwas mit Verantwortung für sich und für andere zu tun. Ein Bewusstsein dafür zu schaffen, ist wichtig!“