Konfliktfreies Miteinander ist wichtig

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Gut zwei Jahre nach der letzten Streitschlichter-Ausbildung an der Gemeinschaftsschule Ottweiler gehen nun die neuen an den Start. Wie schon letztes Mal leiteten auch jetzt wieder ehrenamtliche Referentinnen vom Jugendrotkreuz die Veranstaltung, nach der sich nun 14 Mädchen und Jungen, die sich freiwillig dafür gemeldet haben, Streitschlichter  nennen dürfen. Ein Zertifikat gab es auch noch.

„Das Thema ist einfach immer noch aktuell“, sagt Meike Jacobs vom Jugendrotkreuz, die sich selbst als Schülerin zur Streitschlichterin hatte ausbilden lassen, „darum haben wir auch ganz viele Anfragen von Schulen.“ Dass gerade Dreizehn- und Vierzehnjährige schon lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen, hält sie für sehr wichtig: „Das sind ganz persönliche Geschichten, über die die Kinder sprechen wollen. Da ist es hilfreich, wenn nicht alles an die große Glocke gehängt wird, sondern mit jemandem besprochen werden kann, der auf der gleichen Ebene und unparteiisch ist.“ Mit vielen praktischen Übungen, bei denen die Schüler erst einmal sich selbst und ihr eigenes Verhalten in schwierigen Situationen kennenlernen, und teambildenden Maßnahmen werden die Schüler an ihre spätere Aufgaben als Mediatoren herangeführt. „Ich war überrascht, dass wir viele Spiele und Gruppenarbeit gemacht haben. Ich hatte eher mit normalem Unterricht gerechnet“, meint Justin, Klasse 8b, erleichtert zur Herangehensweise an das Thema.  Sein jüngerer Bruder geht in die siebte Klasse und ist auch mit dabei, weil Jason, der älteste der drei vor zwei Jahren die Streitschlichterausbildung gemacht hatte und den Tipp dazu gab. „Ich denke, das wird mir auch außerhalb der Schule weiterhelfen“, sagt Justin. Auch Selina, 7b, hat eine große Schwester, die vor zwei Jahren mit dabei war. „Ich mag keinen Streit unter Freunden und fange deshalb auch nie welchen an“, meint sie. „Hier hab ich jetzt gelernt, wie man zusammen eigentlich immer eine Lösung finden kann“, freut sie sich. Auf ihren ersten Einsatz sind beide jetzt schon gespannt. Koordiniert wird diese Mediation dann von Monika Keller-Klesen, an die sich Klassenlehrer und auch Schüler selbst bei Konflikten wenden. Sie vermittelt dann die passenden Streitschlichter. „Ich halte die Streitschlichterausbildung für wichtig, weil wir ganz viele positive Erfahrungen machen.  Oft kommen die Kinder mit alltäglichen Problemen zu uns, die mit der Leichtigkeit, mit der unsere Streitschlichter an die Sache herangehen, am besten gelöst werden können. Konflikte werden dadurch schneller beigelegt, bevor alles hochkocht. Außerdem freuen sich die meisten einfach nur, dass sie mit ihren Sorgen ernstgenommen werden“, erklärt sie.